wechseljahre lexikon

Reizbarkeit (Nervosität, innere Anspannung, Aggressivität)

Teamfoto der Gründerinnen von femfeel

So kann es sich anfühlen:

  • Unkontrollierte Wutausbrüche
  • Ungewohnte Launenhaftigkeit
  • Unzufriedenheit
  • Stärkere Intoleranz
  • Streitlust
  • Zitternde Hände
  • Schnelle Überforderung
  • Verwirrung über eigenes Verhalten
  • Privater oder beruflicher Stress
  • Stimmungsschwankungen
  • Niedergeschlagenheit

Kommt Dir das bekannt vor?

Reagierst Du manchmal über und merkst es erst im Nachhinein? Bist Du vielleicht etwas schneller gereizt, vielleicht sogar aggressiver oder angespannter als früher im Umgang mit Deiner Familie, Freund:innen oder Kolleg:innen?

Wenn Situationen und Belange, die früher unbedeutend waren, heute zur schieren Verzweiflung führen, dann gibt das schnell mal Anlass für Zweifel: Was ist los mit mir?

Trigger und Auslöser

Äußere Lebenseinflüsse haben großen Einfluss auf unsere Verhaltensmuster. In der Lebensmitte kommt es häufig zu vielen Veränderungen in unserem Leben: die Kinder ziehen aus, es kann vorkommen, dass man sich um die pflegebedürftigen Eltern kümmern muss, vielleicht steht sogar eine berufliche Neuorientierung oder eine Neuausrichtung in der Partnerschaft an. Das Ende der Fruchtbarkeit ist auch ein Wendepunkt, der zum Nachdenken anregen kann.

Das kombiniert mit der hormonellen Umstellung, führt oft zu Nervosität, Überforderung und Unsicherheit. Was mache ich nun? Wie gehe ich mit den ganzen Veränderungen um?

“Gereiztheit ist die natürliche Reaktion auf Überforderung, Unsicherheiten und Orientierungslosigkeit.” - so Ellen.

Ursache

Eine Ursache von Gereiztheit in den Wechseljahren ist die nachlassende Funktion der Eierstöcke. Bemerken wir ab Anfang/Mitte 40 beispielsweise eine verminderte Stressresistenz oder Gereiztheit, können wir davon ausgehen, dass durch die immer unregelmäßiger stattfindenden Eisprünge dem Progesteron so langsam die Puste ausgeht. Progesteron ist unser Chill&Relax Hormon. Fehlt dessen Einfluss, kann das enorme Stressreaktionen auslösen, die uns anfällig machen für Schlafstörungen, Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme und innere Unruhe. Grund genug für erhöhte Reizbarkeit.

Warum Erholungspausen so wichtig sind

Verantwortlich für Nervosität ist das vegetative Nervensystem. Durch die Ausschüttung bestimmter Hormone führt Stress zu einer Aktivierung des vegetativen Nervensystems und löst so den Zustand der inneren Anspannung aus. Nach dieser Belastung bräuchte der Körper eigentlich Zeit zur Regeneration, zur Erholung. Wenn dieser Ausgleich zwischen An- und Entspannung aber nicht stattfindet, kann sich der Körper nie richtig ausruhen. Dadurch sinkt dann unsere Belastbarkeit und wir werden zunehmend reizbarer.

Was kann helfen?

Ausreichende Ruhe

  • Mindestens 7-8 Stunden Schlaf (ein Mittagsschlaf kann helfen)
  • Atem- und Entspannungsübungen

Regelmäßige Auszeiten

  • Etwas, was Spaß macht in unsere Woche einplanen
  • Ruhige Yogastunde, kreatives Arbeiten, Tagebuch schreiben oder nichts tun

Bewegung

  • Egal, ob Tanzen, Spazieren oder Wandern - Bewegung tut gut!

Sonnenlicht/Tageslicht tanken

Trommeln

  • Schwingungen übertragen sich auf den ganzen Körper, bauen Druck ab und lösen An- und Verspannungen

Serotonin: Unser Glückshormon

  • brauchen gut gefüllten Speicher mit L-Tryptophan, Vitamin B6 und Magnesium, das wir über die Nahrung aufnehmen:
  • Nüsse aller Art, insbesondere Cashewkerne, Walnüsse und frische Erdnüsse
  • Haferflocken
  • Melisse als Tee, Safran, Johanniskraut

Vitamin D3

Nahrungsergänzungsmittel nach individueller Beratung

Autorin

Ellen Cornely-Peeters

Wechseljahrsberaterin, MikronährstoffCoach®, Fachkraft der Hormon-Selbsthilfe, Fachschwester für Anästhesie und Intensivmedizin